Einkaufen, Stall misten,   Tierarztgänge, Krankenpflege, Futtersuche und sonstige Besorgungen - das alles manage ich, Anne, seit ich klein bin.

 

Dabei habe ich große Unterstützung von meiner Mutter bekommen und bin ihr nach wie vor sehr dankbar für die schlaflosen Nächte, spontane Tierarztfahrten mit dem Auto und die Urlaubsvertretung, die ich und meine Schweine mit ihr und ohne sie nicht so gut überstanden hätten.

 

Von Anbeginn:

Ich war vier, oder fünf Jahre alt. Eines Morgens, meine Mutter saß noch am Frühstückstisch, ich kam herein, stieg auf einen Hocker, nahm ein Stück Brot aus der Brotbox, rannte hinaus. Kam nach kurzer Zeit zurück, wiederholte den ersten Vorgang, rannte wieder hinaus. Beim nächsten Mal fragte mich meine Mutter: "Was tust du denn da?" Und ich: "Komm mal mit, da draussen ist ein ganz niedliches Tierchen!" Meine Mutter hatte Angst, ich hätte eine tote Ratte gefunden und kam mit hinaus zu der Sonnenblumenhecke. Dort saß: ein weiß-rotes Glatthaar-Meerschweinchen. Das arme Tier wurde gefangen und in ein eingestreutes Terrarium gesetzt. Da es schonmal lange Zeit vor mir Meerschweinchen im Hause gab, wusste man noch, was das Tier braucht und frisst. Ein Flugblatt brachte keinen ehemaligen Besitzer und so blieb das Schweinchen "Moppi".

 

Es folge noch eine "Moppi", schwarze Rosette mit einem braunen Sattelstreifen. Danach kam Struppi, schwarz-weißes Brindle- Rosette. Stets hatte ich nur ein Schweinchen.  nach und nach. Weil man es damals so für richtig hielt. In der Oberstufe hatte ich die Rosi, ein wunderschönes, rotes Rosettchen, das überraschender Weise Nachwuchs bekam. Trotz betteln durfte ich die beiden Geschwister leider nicht behalten. Als Rosi uns verlassen musste, war die Trauer so groß, dass ich erstmal nicht sofort ein neues haben wollte.

 

Ein paar Jahre später, als ich meinen eigenen Haushalt hatte, spielte ich wieder mit dem Gedanken, mir Meerschweinchen anzuschaffen. Diesmal aber artgerechter. Mindestens zwei sollten es sein. Schließlich hatte ich viel neues über die Tierchen gelesen und wurde eines besseren belehrt.

 

Und wie vom Schicksal geschickt, trat ein schwarz-buntes Rosettenmädel, Schweinchen, in mein Leben. Die Liebe zu den kleinen Fellknäueln keimte wieder auf und wuchs mit den Jahren zur Leidenschaft an.